Viel ist über die Geschichte Klagenfurts bekannt, doch über ein Kapitel der Historie unserer Landeshauptstadt wird gerne geschwiegen – die Zeit zwischen 1938 und 1945. Aus eben diesem Grund beschlossen wir gemeinsam mit dem Türmer des Stadtpfarrturms und Mitglied des Mauthausenkomitees Horst Ragusch eine geschichtliche Exkursion durch Klagenfurt zu veranstalten. Auf dieser besuchten wir Orte, an denen früher Juden gelebt hatten, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Heute ist zum Gedenken an die Getöteten jeweils ein goldener Pflasterstein in den Boden eingelassen. Wir erfuhren, dass Gebäude, an denen wir beinahe täglich vorbeispazieren eine düstere Vergangenheit haben und häufig den Juden der Stadt gewaltsam entrissen worden sind. Trotz der Kälte und der Finsternis lauschten wir gespannt Horst Raguschs Geschichten, die er in jahrzehntelanger Arbeit angesammelt hat. Er erzählte uns von den tragischen Schicksalen der Ermordeten und den unfassbaren Berichten der Überlebenden. Zum Abschluss besuchten wir ein jüdisches Denkmal, das vom der früheren Existenz eines Gebetshauses zeugte. Dort waren noch die Kerzen und Rosen zu sehen, die Trauernde zum Anlass der Erinnerung an die Reichspogromnacht platziert hatten.
Trotz des bedrückenden Themas zogen alle Teilnehmer ein positives Fazit aus der Exkursion und waren dankbar, mehr über die Vergangenheit erfahren zu können. Schließlich muss man die Geschichte erst in all ihren Wahrheiten kennen, um letztendlich aus ihr lernen zu können. Was bleibt ist die Hoffnung auf eine bessere, von uns mitgestaltete, Zukunft!