Am Sonntag, dem 22. August, fand in der Christkönig-Kirche in Krumpendorf die Veranstaltung „Weltethos – in Memoriam Hans Küng“ statt. Da Helmut Schüller krankheitsbedingt absagen musste, wurde der Ablauf kurzfristig geändert:
Bischofsvikar Mag. Hans-Peter Premur sprach einleitend über den im April verstorbenen Theologen Hans Küng. In dem von ihm entwickelten Projekt Weltethos geht es darum, ein Bewusstsein für grundlegende gemeinsame Werte in allen Teilen der Gesellschaft zu schaffen, um so ein friedliches und respektvolles Miteinander zu verwirklichen. Als Beispiel nannte Premur die Goldene Regel, die sich in allen Traditionen finden lässt.
Die Missionsschwestern Maria Andreas Weißbacher und Agnes Grasbröck sprachen über ihre persönlichen Erfahrungen im Interreligiösen Dialog. Schwester Maria Andreas Weißbacher berichtete insbesondere über Begegnungen mit Geflüchteten und im Lerncafé. Prägend Für Schwester Agnes Grasbröck waren vor allem die Begegnungen mit Andersgläubigen in Afrika und eine Marienerscheinung in Međugorje, bei der Maria einen Muslim als Heiligen bezeichnete.
Die Geschwister Purian und Panja erzählten über ihren Zugang zum Sufismus: eine weltoffene Auslegung des Korans, verbunden mit Tanz und Musik. Wegen der Ausübung ihrer Religion mussten die beiden aus dem Iran fliehen.
Der Künstler Séverin Krön stellte sein Werk „Das Symbol-Spiel“ vor, ein Objekt aus 27 versetzbaren Quadraten, die von den Besuchern verändert werden dürfen. So ergeben sich immer wieder neue verbindende Schnittstellen zwischen den Religionen.
Umrahmt wurde der Abend durch Musik von Haider Khan, Mamadou Diabaté, Hamidou Koita und Klaus Ambrosch. Die vier Musiker trafen sich in dieser Konstellation zum ersten Mal und zeigten, wie es möglich ist sich auch ohne Sprache miteinander zu verständigen und zusammenzuarbeiten.